Fasten und Darmgesundheit - Erkenntnisse aus aktuellen Studien

Du möchtest wissen, wie sich Fasten auf dein Darmmikrobiom auswirkt? Hier sind spannende Erkenntnisse aus aktuellen Studien, verpackt in einer leicht verdaulichen Zusammenfassung.

1. Der Hintergrund: Warum ist das Darmmikrobiom wichtig?

Bevor wir in die Details gehen, ein kurzer Überblick über die komplexe Beziehung zwischen Fasten und dem Darmmikrobiom. Folgender Beitrag gibt bereits interessante Einblicke in die Vielfältigkeit und Bedeutung des Mikrobioms: Immunschwäche und Darm.

Zusätzlich zu den nun dir bekannten Bakterien möchte ich dir noch zwei weitere nennen und kurz erklären:
Fusobakterien beziehen ihre Energie durch die Umwandlung von Kohlenhydraten und Aminosäuren. Diese Bakteriengattung findet sich insbesondere in unserer Mund- und Darmflora und agiert sowohl als natürlicher Bewohner als auch als potenziell krankmachender Vertreter. (Dahouk & Burkhardt, 2009)

Bakterien aus dem Saccharibacteria-Phylum, früher als TM7 bekannt, sind im menschlichen Mundmikrobiom und darüber hinaus in vielen weiteren Umgebungen vertreten.  Die Abkürzung „TM7“ steht  für „Torf, mittlere Schicht 7“ und wies früher auf die jeweilige Schicht im Torfboden hin. (Ferrari et al., 2014)

Etwas viel Chemie und Fachsimpelei, aber dieses Hintergrundwissen wird nun wichtig.

2. Aktuelle Forschungsergebnisse zum Fasten

Studien haben sich intensiv mit den Auswirkungen des Fastens auf das Darmmikrobiom beschäftigt. Ob kurzzeitiges Buchinger Fasten oder intermittierendes Fasten über mehrere Tage – die Ergebnisse sind interessant. 

Positive Veränderungen

Beim Buchinger Fasten bleiben die meisten Bakterienstämme stabil, während Proteobacteria, TM7 und Fusobacteria signifikante Veränderungen zeigen (Lilja et al. 2020, S. 451). Interessanterweise spiegelt eine Studie zum intermittierenden Fasten ähnliche positive Auswirkungen auf die Darmgesundheit wieder, mit einem Anstieg bei Verrucomicrobia, Proteobacteria und Fusobacteria (Lilja et al. 2021, S. 4)

Kritische Aspekte

Die Forschung hebt jedoch hervor, dass diese Darmmikrobiom-Veränderungen nach dem Fasten vorübergehend sind. Um den Langzeiteffekt und die Nachhaltigkeit zu verstehen, sind weitere Untersuchungen erforderlich (Forslund 2023). 

Es sei auch darauf hingewiesen, dass hochwertige Studien zum Heilfasten noch fehlen, obwohl vorhandene Daten darauf hindeuten, dass es Reizdarmsyndrom-spezifische Symptome, Depression, Ängstlichkeit und die Lebensqualität verbessern kann (Layer et al. 2021, S. 1372) (Kanazawa und Fukudo 2006, S. 218).

3. Was bedeuten diese Erkenntnisse für dich?

Die Forschungsergebnisse weisen darauf hin, dass Veränderungen im Darmmikrobiom durch Fasten positive Auswirkungen auf die Gesundheit haben können:

Die positiven Effekte, die durch gezielte Interventionen wie Fasten erzielt werden können, erstrecken sich über verschiedene Gesundheitsaspekte. Diese Veränderungen könnten nicht nur zur Verhinderung und Behandlung von Krankheiten wie Mehrgewicht, Diabetes mellitus und entzündlichen Darmerkrankungen beitragen, sondern auch die Stoffwechselregulation und die Produktion von kurzkettigen Fettsäuren beeinflussen. 

Ein Darmmikrobiom, das nicht im Gleichgewicht ist (=Dysbiose), kann genau das Gegenteil bewirken. (Lilja et al. 2020; Lilja et al. 2021).

Ernährungstherapie – hole dir professionelle Hilfe!

Das Fasten stellt eine komplexe Praxis dar, die über das Vermeiden von Nahrung hinausgeht. Es geht um bewusste Entscheidungen, um Achtsamkeit gegenüber dem eigenen Körper und eine ganzheitliche Betrachtung der eigenen Lebens- und Essgewohnheiten. Deshalb ist besonders hier eine personalisierte Ernährungstherapie durch Diaetolog*innen an deiner Seite wichtig.

Ich bin dir sehr gerne dabei behilflich – wähle aus 3 Möglichkeiten, die zu dir passen: 

1) 1:1 Ernährungsmedizinische Beratung

2) Ernährungshappen: Natürliches Entgiften – leberfreundliche Ernährung

3) Natürlicher Darmaufbau – ganz ohne Darmspülungen, teuren Pulvern & Co 

Dieser Beitrag wurde gemeinsam mit meiner Praktikantin Valentina Steuxner geschrieben.

Lies hier weiter:

Quellen:
Dahouk, S. a. & Burkhardt, F. (2009). Mikrobiologische Diagnostik: Bakteriologie, Mykologie, Virologie, Parasitologie ; 288 Tabellen (2., vollst. überarb. Aufl.). Mikrobiologische Diagnostik. Thieme. https://www.thieme-connect.de/products/ebooks/lookinside/10.1055/b-0034-69291 https://doi.org/10.1055/b-0034-69291
Ferrari, B., Winsley, T., Ji, M. & Neilan, B. (2014). Insights into the distribution and abundance of the ubiquitous candidatus Saccharibacteria phylum following tag pyrosequencing. Scientific reports, 4, 3957. https://doi.org/10.1038/srep03957
Forslund, Sofia K. (2023): Fasting intervention and its clinical effects on the human host and microbiome. In: Journal of internal medicine 293 (2), S. 166–183. DOI: 10.1111/joim.13574.
Kanazawa, Motoyori; Fukudo, Shin (2006): Effects of fasting therapy on irritable bowel syndrome. In: International journal of behavioral medicine 13 (3), S. 214–220. DOI: 10.1207/s15327558ijbm1303_4.
Layer, P.; Andresen, V.; Allescher, H.; Bischoff, S. C.; Claßen, M.; Elsenbruch, S. et al. (2021): Update S3-Leitlinie Reizdarmsyndrom: Definition, Pathophysiologie, Diagnostik und Therapie. Gemeinsame Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) und der Deutschen Gesellschaft für Neurogastroenterologie und Motilität (DGNM) – Juni 2021 – AWMF-Registriernummer: 021/016. In: Zeitschrift fur Gastroenterologie 59 (12), S. 1323–1415. DOI: 10.1055/a-1591-4794.
Lilja, Stephanie; Bäck, Hanna; Duszka, Kalina; Hippe, Berit; Suarez, Lucia; Höfinger, Ingrid et al. (2020): Fasting and fasting mimetic supplementation address sirtuin expression, miRNA and microbiota composition. In: FFHD 10 (10). DOI: 10.31989/ffhd.v10i10.752.

Lilja, Stephanie; Stoll, Carina; Krammer, Ulrike; Hippe, Berit; Duszka, Kalina; Debebe, Tewodros et al. (2021): Five Days Periodic Fasting Elevates Levels of Longevity Related Christensenella and Sirtuin Expression in Humans. In: International journal of molecular sciences 22 (5). DOI: 10.3390/ijms22052331.
Fotos und Grafiken ©Diaetologie Eberharter, ©Canva
AOK Gesundheitsmagazin: Achtsam und genussvoll essen in der Weihnachtszeit – so geht’s [Internet] https://www.aok.de/pk/magazin/wohlbefinden/achtsamkeit/achtsam-essen-7-tipps-fuer-die-weihnachtszeit/ (Stand 13.12.2023)
Bundeszentrum für Ernährung: Achtsam essen – Haltung oder Methode? [Internet] https://www.bzfe.de/ernaehrung/ernaehrungsberatung/beratungspraxis/achtsam-essen-haltung-oder-methode/ (Stand 13.12.2023)
Zukunftsinstitut: Schnelle Stressbekämpfung mit der ALI-Methode [Internet] https://www.zukunftsinstitut.de/artikel/stress-bekaempfen-mit-der-ali-methode/ (Stand 13.12.2023)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert