Immunschwäche & Darm – Wie Entzündungen unsere Gesundheit beeinflussen

Immunschwäche & Darm –
Wie Entzündungen unsere Gesundheit beeinflussen

Kennst du das Gefühl…

  • müde, energielos zu sein und anfälliger für Krankheiten?
  • von einer Erkältung zur nächsten zu rutschen?
  • keine Kraft zu haben und alles scheint so mühsam zu sein?

Du findest dich in dem einen oder anderen Punkt wieder? Damit bist du nicht allein. Im Blogartikel erfährst du, warum du bei einem geschwächten Immunsystem deinen Darm aufbauen sollst, um deine Gesundheit zu unterstützen.

Überblick „Das menschliche Mikrobiom“

Auf und in unserem Körper tummeln sich etwa genauso viele Kleinstlebewesen (Mikroorganismen) wie wir Menschen Zellen haben. Man geht von 30 Billionen (3 x 1012) Zellen aus. Im weiteren Sinne bezeichnet das Mikrobiom die Gesamtheit aller den Menschen besiedelten Mikroorgansimen.

Die meisten Mikroorganismen sind Bakterien, aber auch Pilze, Viren und die Urbakterien (die kernlosen Einzeller Archaea) gehören dazu. Diese befinden sich auf unserer Haut und Schleimhäuten, sowie Organen. Die Zusammensetzung unterscheidet sich stark lokal.

Du brauchst überhaupt keine Angst vor diesen kleinen Lebewesen haben, im Gegenteil. All diese Kleinstlebewesen braucht dein Körper, um gesund zu bleiben bzw. wieder zu werden. Der richtige Mix hilft Krankheitserreger abzuwehren, dein Immunsystem zu stärken und Entzündungen vorzubeugen. 

Das Darmmikrobiom ist dir vielleicht auch noch unter dem Begriff Darmflora bekannt. Diesen Ausdruck verwendet man aber nicht mehr. Mit bisher über 1000 identifizierten mikrobiellen Arten ist die Darmmikrobiota die komplexeste menschliche Biota. Sie besteht hauptsächlich aus den Bakterienstämmen Bacteroidetes und Firmicutes. Je nach Alter, geografischer Herkunft, Krankheit oder Einnahme von Antibiotika weist sie große individuelle Unterschiede auf.

Das menschliche Mikrobiom

Grafik modifiziert nach Almeida et al. (In Nature, 2019), Chibani et al. (In Nature, 2022)

Die jeweilige Zusammensetzung wirkt sich auf unser Immunsystem und in weiterer Folge auf unsere Gesundheit aus. Studien zeigen Zusammenhänge zwischen spezifischen Darmmikrobiota-Zusammensetzungen und einer Vielzahl von Krankheiten. Darunter Reizdarmsyndrom, Morbus Crohn, Dickdarmkrebs, Typ-2-Diabetes und Mehrgewicht (Adipositas, Übergewicht).

Immunsystem: Balance und Ungleichgewicht der Mikrobiota

„Balance is the key!“

Jeder von uns hat ein ganz individuelles Mikrobiom. So einzigartig, wie der jeweilige Fingerabdruck. Beeindruckend, oder? Daher gibt es für jeden von uns eine gesundheitsbezogene Mikrobiota, also eine persönlich optimale Zusammensetzung.

Qualität vor Quantität

Mehr heißt hier nicht automatisch besser. Bei einem gesunden Darmmikrobiom kommt es nicht auf die Anzahl der Mikroorganismen drauf an. Vielmehr gilt es eine hohe Vielfältigkeit (Diversität) der verschiedenen Bakterienstämme aufzubauen und in Balance zu bringen. Wir wollen also lieber einen innerlichen Dschungel erschaffen als eine Wüstensteppe.

Um deine individuelle Darm-Balance wieder aufzubauen oder aufrecht zu erhalten, kannst du einiges tun.

Darmmikrobion

Grafik modifiziert nach Nagpal et al. (In Frontiers in medicine, 2014)

„Einige Krankheiten werden bereits mit einem „undichten Darm“ dem Leaky gut in Verbindung gebracht.“

Obwohl inzwischen bekannt ist, dass Veränderungen der Darmmikrobiota mit verschiedenen Erkrankungen in Verbindungen gebracht werden, ist es noch nicht vollständig klar, ob Veränderungen des Darmmikrobioms die Krankheiten hervorrufen oder ob es umgekehrt ist. 

Ein weiterer wichtiger Zusammenhang zwischen der Darmmikrobiota und Krankheiten ist die Darmdurchlässigkeit (Darmpermeabilität). Einige Krankheiten werden bereits mit einem „undichten Darm“ dem Leaky gut in Verbindung gebracht. Darunter:

  • Insulinresistenz
  • Typ-2-Diabetes
  • entzündliche Darmerkrankungen
  • Reizdarmsyndrom
  • Zöliakie
  • usw.

Leaky gut: Der durchlässige Darm als Entzündungszeichen?

Um den Zusammenhang besser zu verstehen, müssen wir zuvor den Aufbau unseres Darms klären. Den gesamten Verdauungsweg erkläre ich dir in diesem Blogartikel in vier einfachen Schritten.

Unsere Darmschleimhaut besteht aus einer Barriere aus engen Verbindungen, die kontrollieren, was durchkommt (lebensnotwendige Nährstoffe) und was nicht (die „Bösewichte“, wie krankmachende Bakterien). Ähnlich wie ein Türsteher, der bestimmt, wer hineindarf und wer nicht.

Wird diese Verbindung ein wenig schwach, sprich unserer Türsteher wird müde, nennen wir das „intestinale Hyperpermeabilität“ (auch bekannt als Leaky gut / undichter Darm). Wir alle haben zeitweise einen etwas durchlässigeren oder „undichten“ Darm, ganz ohne gesundheitliche Folgen!

Zum Beispiel:

  • Wenn du zu viel Alkohol auf einmal getrunken hast.
  • Wenn du gestresst bist.
  • Wenn du Zöliakie hast und glutenhaltige Lebensmittel isst.

Die gute Nachricht ist, dass sich der Darm in der Regel erholt, sobald wir diese Auslöser beseitigen. Das bedeutet, wenn wir mit dem Trinken aufhören, den Stress abbauen oder bei der Diagnose Zöliakie Gluten vermeiden.

Leaky gut ist somit keine „Krankheit“, die man diagnostiziert, sondern vielmehr ein Zeichen für etwas anderes, das vor sich geht. Wie zum Beispiel ein Signal, dass auf Grund eines Entzündungsprozesses im Körper ausgeschickt wird. Diese Entzündung muss dabei nicht allein auf Grund deinem Essen hervorgerufen sein. Es gibt mehrere Faktoren, die deine Darmgesundheit beeinflussen. Hier habe ich dir 4 Faktoren zusammengefasst.  

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Zusammenhang westliche Ernährung, Darmmikrobiom und Immunsystem

Die Grafik zeigt die Auswirkungen unserer westlichen Ernährung auf das Darmmikrobiom und wie die Schleimhautbarriere und das Immunsystem darauf reagieren.

Die verschiedenen Bakterienarten sind in rechteckigen Rahmen dargestellt. Die Pfeile, die nach oben bzw. unten zeigen, weisen auf eine Zunahme bzw. Abnahme der Bakterienhäufigkeit hin. Jede Farbe der rechteckigen Rahmen steht für einen Stamm:

  • Gelb für Actinobacteria, 
  • Grün für Firmicutes, 
  • Rot für Proteobacteria, 
  • Blau für Bacteroides und 
  • Lila für Verrumicrobia.

In der Grafik des Darmepithels stellen die ovalen Formen die Mikrobiota dar. Jede Farbe steht hier für den jeweiligen oben beschriebenen Bakterienstamm.

westliche Ernährung

Grafik modifiziert nach Rinninella et al. (In Nutrients, 2019)

„Der Darm wird innerlich immer mehr zur Wüstensteppe.“

Was bedeutet das nun?

Ich versuche dir diese medizinischen Abläufe ganz einfach zu erklären:

Die westliche Ernährung ist reich an Fetten, tierischen Eiweiß (Fleisch, Wurstware, …) und raffiniertem Zucker (Limonaden, Süßigkeiten, …). Genau diese Kombination aus einer fett- und zuckerreichen Ernährung führt zu einem Ungleichgewicht unseres Darmmikrobioms. Die gesundheitsförderlichen Bakterien werden weniger und die krankmachenden Bakterien mehr. So wie ich es dir bereits in der Grafik „Balance & Ungleichgewicht der Mikrobiota“ gezeigt habe.

Auch die hohe Zufuhr von Fertigprodukten und Zusatzstoffen fördert das Ungleichgewicht (Dysbiose) und hat folglich nachteilige Auswirkungen auf unsere Darmschleimhaut und Entzündungen. Der Darm wird innerlich immer mehr zur Wüstensteppe. 

Kein Wunder, dass wir uns dadurch müder, energielos fühlen und anfälliger für Krankheiten sind.

Setze diesem Teufelskreislauf ein Ende! 

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Quellen:
Almeida, Alexandre; Mitchell, Alex L.; Boland, Miguel; Forster, Samuel C.; Gloor, Gregory B.; Tarkowska, Aleksandra et al. (2019): A newgenomicblueprintofthehuman gut microbiota. In Nature 568 (7753), pp.499–504. DOI: 10.1038/s41586-019-0965-1.
Cani PD, Bibiloni R, Knauf C, Waget A, Neyrinck AM, Delzenne NM, et al. Veränderungen in der Darmmikrobiota kontrollieren die durch metabolische Endotoxämie induzierte Entzündung bei durch fettreiche Ernährung verursachter Fettleibigkeit und Diabetes bei Mäusen . Diabetes (2008) 57 : 1470–81.
Chibani, Cynthia Maria; Mahnert, Alexander; Borrel, Guillaume; Almeida, Alexandre; Werner, Almut; Brugère, Jean-François et al. (2022): A catalogueof1,167 genomesfromthehuman gut archaeome. In Nat. Microbiol7 (1), pp.48–61. DOI: 10.1038/s41564-021-01020-9.
European Centre for Allergy Research Foundation (ECARF): Das menschliche Mikrobiom [Internet] https://www.ecarf.org/info-portal/allgemeine-allergie-infos/das-menschliche-mikrobiom/ (Stand Juli 2022)
Nagpal, Ravinder; Yadav, Hariom; Marotta, Francesco (2014): Gut microbiota: thenext-gen frontierin preventiveand therapeuticmedicine? In Frontiers in medicine1, p.15. DOI: 10.3389/fmed.2014.00015.
Rinninella, Emanuele; Cintoni, Marco; Raoul, Pauline; Lopetuso, Loris Riccardo; Scaldaferri, Franco; Pulcini, Gabriele et al. (2019): Food Components and DietaryHabits: Keys fora HealthyGut MicrobiotaComposition. In Nutrients11 (10). DOI: 10.3390/nu11102393.
Sankar, SenthilAlias; Lagier, Jean-Christophe; Pontarotti, Pierre; Raoult, Didier; Fournier, Pierre-Edouard (2015): The human gut microbiome, a taxonomicconundrum. In Systematicand appliedmicrobiology38 (4), pp.276–286. DOI: 10.1016/j.syapm.2015.03.004.

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